Alleh hopp, Helau und Alaaf
Ach, was war unser Saal schön bunt geschmückt. Luftschlangen auf den Tischen, bunte Teller und Gebackenes, den Kaffee nicht zu vergessen, die „Faschingsbootze“ konnten kommen.
Ich dachte mir noch, dass unsere Senioren einmal mehr keine Lust zum Feiern hätten, man hat ja so seine Erfahrungen gemacht. Aber weit gefehlt. Meine Plätze reichten gar nicht aus, um allen gerecht zu werden. Aber wir sind doch flexibel. Ruckzuck war ein zusätzlicher Tisch angestellt und eingedeckt. Die Gäste konnten Platz nehmen.
Einige der Anwesenden hatten sich richtig ins Zeug gelegt und sich kostümiert.
Ein Senior griff gleich beherzt nach den Kichelcher. Eine runde Versuchung nach der anderen verschwand in seinem Mund. Ich sagte ihm noch, dass es auch noch Kaffee dazu gäbe. Aber dieser Hinweis ging irgendwie zwischen greifen und in den Mund stecken unter. Die Kichelcher mussten ihm ja echt gut gemundet haben. Für den Kaffee war dann kaum mehr Platz in seinem Bauch.
Andreas Anton kümmerte sich - wie auch im letzten Jahr - um die Musik und um das Tanzen. Ich und meine Kollegin Michaela sowie Johannes, Karin und Lucia aus der Pflege, sorgten sich um das leibliche Wohl unserer Gäste.
Helena Pauly hielt auch wieder eine Büttenrede. Das Thema handelte, wie konnte es anderes sein, natürlich von Früher. Jeder der Anwesenden fühlte sich in die ach so gute, alte Zeit versetzt. Ich denke, dass keiner der Anwesenden in diese Zeit wirklich zurück möchte, auf jeden Fall nicht freiwillig. Es wurde viel gelacht, ein herzlicher Applaus war ihr sicher.
Andreas legte eine CD nach der anderen auf. Es wurde getanzt bis zum Abwinken. Die Damen, ein Herr war auch dabei, kamen kaum zur Ruhe. Dazwischen blieb nicht viel Zeit zum Verschnaufen.
Elke Harz ließ es sich nicht nehmen auch mit einem Auftritt als Maria Hellwig zu glänzen. Passend dazu wurde geschunkelt und mitgesungen.
Ich muss gestehen, für eine weitere Büttenrede von mir war leider gar keine Zeit mehr, dabei hatte ich einige vorbereitet gehabt. Da war ich ja aber sooowas von traurig.
Während ich diesen Artikel schreibe (ich sitze in unserer Tagespflege und lese ihn für mich immer wieder laut vor), wird er auch gleich von einigen Damen aus der Tagespflege kommentiert. Frau Meng meinte, dass sie zu Hause auch einige schöne Büttenreden hätte, noch aus der Zeit, als sie noch jung und hübsch war. „Das ist noch gar nit so lang her! Sie brauche gar nit so skeptisch zu gucke“ meinte sie zu mir. Nur so viel, das nächste Jahr ist sie definitiv mit einer ihrer Reden dabei, versprochen!
Wie soll es anders sein, der Sekt ist in Strömen geflossen. Es gab ihn bis zum Abwinken. Auch unser Personal sollte nicht verdursten.
Gerade höre ich den Kommentar von Frau Meng. „Wie, Sekt bis zum Abwinken? Ich hann kenner meer kritt als mein Glas leer war! Gell Frau Fritz, sie hann doch ach kenner mee kritt!“ Ich wollte gerade zu meiner Verteidigung ansetzen, da kam gerade unser Gisbert (Chef der Tagespflege) zur Tür herein und hörte noch die letzte Bemerkung von unserer Frau Meng. „Ey Frau Meng, sie ware doch genauso wenig dabei wie unser Frau Fritz!“
Bin ich doch Frau Meng auf den Leim gegangen. Aber bei den vielen Leuten, so im Nachhinein, kann man schon mal den Überblick verlieren, wer jetzt da war und wer nicht.
Wobei ich jedoch keinen Überblick verloren habe, ist, dass unsere Faschingsparty allen sehr viel Spaß bereitet hatte. Bewohnern, Tagesgästen, Besuchern und unseren Mitarbeitern.
Ich bedanke mich bei allen für die tolle Unterstützung, die zum Gelingen unserer Faschingsfeier beigetragen haben
Renate Blank
Soziale Begleitung
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