Es darf gebastelt werden

Ich fragte Frau Stöppler, ob sie nicht Lust hätte, bei uns einen Bastelnachmittag zu veranstalten. Gerade jetzt, wo der Herbst mit riesigen Schritten auf uns zukommt, bietet sich so ein herbstliches Basteln doch an.

Frau Stöppler zeigte sich überaus erfreut über dieses Angebot und sagte - ohne lange zu überlegen -zu.

An Bastelmaterialien hatte ich noch einiges in unserem „Kämmerlein“ und was fehlte, war schnell gekauft. Um Frau Stöppler auch etwas zu „entlasten“ fragte ich auch Frau Görg, ob sie nicht dazu Lust hätte.

Zu Hause bereitete ich schon einmal einige Schablonen für die „Herbstblätter“ vor und Frau Stöppler suchte sich noch einige Fensterbilder aus, die sie mit unseren Bewohnern zusammen ausschneiden und kleben wollte.

Wir brachten alle „bastelwütigen“ Damen an einem Tisch zusammen, die Scheren wurden verteilt und jede der Damen konnte sich etwas zum Ausschneiden aussuchen.

Ja, ja, wenn nur das Alter nicht wäre. Eine unsere Seniorinnen würde ja soooo gerne mitmachen, aber sie sehe ja sooo schlecht. Auf die Bemerkung der Tochter, sie solle sich doch ihre Brille anziehen, hieß es gleich, die ist doch auf dem Zimmer, die habe ich nicht dabei. „Kein Problem“ meinte ich und schwuppdiwupp war die Brille geholt. Jetzt konnte es losgehen. Die Tochter meinte danach mit einem Schmunzeln: „Die liebe Eitelkeit“.

Ein Termin reichte uns aber nicht aus und so wurde noch ein zweiter Bastelnachmittag verabredet. Die fertigen Bastelsachen wurden dann in den Wohnbereichen aufgehängt und schmücken unser Haus nun in „herbstlicher Dekoration“.

Renate Blank