26.05.2015

Die geheime Feuerwehrübung

.....So geheim, dass fast alle Bescheid wussten.....

 

Frau Geib rief mich die Woche zu sich und fragte, ob ich am kommenden Samstag Dienst hätte. Ohne groß zu überlegen sagte ich natürlich gleich „ja"! (Ich bin einfach davon ausgegangen, egal was es ist, mich trifft es ganz bestimmt.) Etwas skeptisch fragte ich dann aber nach dem Grund. „Frau Blank, sie sind doch unser Paparazzi vom Dienst! Wir brauchen Fotos für die Hauszeitung". „Ok, was steht denn an?" war meine nächste Frage. „Eine ganz geheime Feuerwehrübung, bitte großes Stillschweigen bewahren. Es darf niemand etwas wissen. Wir wollen mal sehen, wie unser Personal und die Feuerwehr das meistern werden." Das große Schweigen fällt mir zwar schwer, aber ich kann durchaus meinen Mund halten, zumal die Chefin speziell darauf beharrt. Wer legt sich schon in so einer Sache mit seiner Chefin an? Ich bestimmt nicht.

 

Soweit, so gut. Am Samstag schaute ich ständig auf die Uhr, Startzeit der Übung sollte um 14:00 Uhr sein. Gedanken hatte ich mir schon über den Ablauf der „geheimen" Übung gemacht.

 

Plötzlich tauchten „verdächtig aussehende Männer" auf, zwei Stück an der Zahl, stellten sich an den Pflegestützpunkt und schauten erwartungsvoll in die Runde. (Nebenbei bemerkt, es war jetzt gerade mal halb zwei durch. Eigentlich ne halbe Stunde zu früh!) „Ey, wo sind denn die andere Leit für die Übung, ich denk mir treffe uns um halwer zwei!?" fragte einer der Herren unsere Laura und den Florian aus der Pflege, die sich gerade am Stützpunkt aufhielten.

 

So viel zum Thema geheim. Die, die es noch nicht wussten, wussten es spätestens jetzt.

 

Ich kam zu der Runde hinzu und einer der Herren meinte: „Ah, da scheint ja doch jemand was zu wissen". Ich erklärte, dass ich nur wüsste, dass es doch erst um 14:00 Uhr losgehen sollte, mehr aber auch nicht. Und jetzt?

 

Es wurde halt noch „ebbes geschwätzt" wie der Saarländer so sagt und telefoniert. Im Gespräch mit meinen KollegenInnen stellte sich heraus, dass auch noch andere vom Personal Bescheid wussten. Da hat doch jemand den Mund nicht halten können und dem ganzen Einsatz einen Bärendienst erwiesen!

 

Laura meinte, dass wir beide doch im Keller nachschauen sollten, vielleicht könnte ich noch einige Bilder machen. Und so „schlichen" wir in den Keller um nachzuschauen, aber uns kamen schon dichte Rauchschwaden entgegen. Es „brannte" also schon. Der Aufzug war auch schon außer Betrieb. Wir beide wollten auf keinen Fall im Wege herumstehen und machten, dass wir fort kamen.

 

Also, den Brandherd legen funktionierte prima im Geheimen. Davon hatten wir im Hause gar nichts mitbekommen. Sehr gut von Hausleitung und Feuerwehr organisiert.

 

Und so ging die nicht mehr so geheime Übung mit vollem Einsatz Aller von statten.

 

Unsere Frau Geib kam dann auch schon mit Frau Klein im Schlepptau und beschwerte sich darüber, dass man sie doch längst vom Haus aus hätte benachrichtigen müssen, aber da sei nichts gekommen. „Ich habe während der Fahrt ständig mein Handy in der Hand gehalten, um die Brandmeldung zu bekommen, aber nichts, kein Anruf, das gibt’s doch nicht!!!

 

Dann erfuhr sie, dass die Übung schon im Vorfeld bekannt war. Und das darf eigentlich nicht passieren und das unsere Mitarbeiter natürlich anders reagieren als im Ernstfall, wen wundert‘s dann noch?

 

Von der nächsten Feuerwehrübung werden wir ganz bestimmt erst dann erfahren, wenn plötzlich die Brandmeldeanlage Alarm schlägt und Rauch durch die Flure quillt. Und dann wird alles richtig gemacht!

 

 

Renate Blank

(soziale Begleitung)

 

 

 

 

 

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